Wohnraum

D11

In die Kurve gelegt

In die Kurve gelegt

Lage und Kontext

An einer markanten Kurve der Dillstraße im Grindelviertel suchte ein ehemaliges Garagengrundstück mit nur 252 m² eine neue, zeitgemäße Nutzung. Das Grundstück liegt im Fokus gleich dreier Blickachsen: Zwei Straßenführungen laufen direkt auf das Gebäude zu, zusätzlich rahmt ein langgezogener Weg die Rückseite. Damit nimmt der Neubau eine exponierte Stellung ein. Das Haus bildet den Abschluss einer Reihe denkmalgeschützter, weißer Gründerzeithäuser und grenzt zugleich an ein Mehrfamilienhaus aus den 1960er Jahren. Diese heterogene Nachbarschaft prägte den architektonischen Entwurf maßgeblich.

Architektur und Gestaltung

Die glatte, weiße Corean Fassade nimmt Bezug auf die Gliederung der Gründerzeitarchitektur, löst diese jedoch zunehmend auf, um den Übergang zum Nachbargebäude aus den 1960er Jahren zu schaffen. Als gestalterisches Zitat greift das Gebäude zudem das Satteldach des gegenüberliegenden Nachbarn in moderner Form auf. So entsteht eine klare, skulpturale Erscheinung, die den Ort prägnant markiert und sich zugleich harmonisch in das Ensemble einfügt.

Innenräume und Atmosphäre

Während die äußere Gestalt durch eine puristische, helle Ästhetik bestimmt ist, entfaltet das Innere eine kontrastreiche Atmosphäre: Natürliche Materialien und dunkle Farbtöne prägen Flur und Treppenhaus und vermitteln Wärme und Geborgenheit. Die drei Wohneinheiten – zwischen ca. 90 und 200 m² – nutzen großzügige Blickachsen und bodentiefe Fenster, um trotz des kleinen innerstädtischen Grundstücks eine besondere Offenheit und Helligkeit zu schaffen.

Fazit

Das Projekt D11 verbindet Modernität mit Rücksichtnahme auf den Bestand. Es fügt sich durch subtile Bezüge selbstverständlich in die heterogene Nachbarschaft ein und wirkt zugleich wie eine zeitgenössische Skulptur im Stadtraum.